So werden Senioren über den Tisch gezogen!
Als Aufreger des Monats
April 2018 ist mir eine Reportage der
Sendung WISO vom 9. April 2018 in Erinnerung. Um es vorweg zu sagen: Für die
Aufregung ist WISO natürlich nicht verantwortlich.
"Oma-Trick"
Beim so genannten „Oma-Trick“ war mit Ankäufern von Pelzen,
Schmuck und anderen Wertgegenständen Kontakt aufgenommen worden, welche in
Kleinanzeigen von kostenlosen Werbeblättern inserieren.
Mit dem „Oma-Trick“ testet WISO bekanntlich, was sich angeblich seriöse
Menschen gegenüber Senioren an Unverschämtheiten bis hin zum Betrug
herausnehmen.
In diesem Fall ging es darum, dass die „Oma“ einen Pelz
verkaufen wollte. Wie immer wurde die „Oma“
auf das Gespräch vorbereitet. Es war auch eine angebliche Enkelin mit anwesend.
Neben dem Pelz hatte WISO auch für Schmuck im Wert von 15.000 € inklusive
Händlermarge und Umsatzsteuer zur Verfügung gestellt.
Mit drei Ankäufern beiderlei Geschlechts hatte man Kontakt
aufgenommen, die auch der Reihe nach erschienen sind. In allen 3 Fällen stellte
sich heraus, dass trotz entsprechendem Inserat am Ankauf des Pelzes eigentlich
kein Interesse bestand.
Ziemlich schnell kamen die Aufkäufer zum wahren Anliegen ihres
Besuchs und erkundigten sich, ob nicht auch Schmuck zu verkaufen sei.
Nach
angeblich sorgfältiger Prüfung beliefen sich die Angebote auf knapp 1/3 des
tatsächlichen Wertes. In allen 3 Fällen
hätte man im wahren Leben die „Oma“ also über den Tisch gezogen!
Besonders dreist war der letzte Aufkäufer! Er begann nämlich
seine Begrüßung damit, dass er über die mangelnde Seriosität von schwarzen
Schafen in seiner Branche herzog, natürlich verbunden mit der Aussage, dass er
absolut seriös arbeiten würde. Das sollte wohl der Vertrauensbildung dienen.
Bei der Inaugenscheinnahme des Schmucks wurde dann aber aus
dem Weißgoldschmuck angebliches Silber. Die Edelsteine waren plötzlich Glassteine.
Zur Prüfung des Metalls mussten alle „Experten“
von der „Oma“ erst aufgefordert werden. Und der Dritte verstieg sich zur Aussage, dass er die Steine mithilfe eines Prüfgerätes
getestet hätte. Es gibt allerdings kein Gerät, welches alle Edelsteine auf
Echtheit prüfen kann. Auf dem Markt existiert nur ein Gerät, welches echte von
falschen Diamanten unterscheiden kann.
Summa summarum verstieg sich dieser Mensch zu einem Angebot
von 1.500 €.
Als daraufhin die Experten von WISO aus dem Nebenzimmer kamen, um ihn damit zu
konfrontieren, dass er eben einen Schmuck im Wert von 15.000 € mit gerade mal
einem Zehntel des Wertes taxiert hatte, verstieg sich der Schmuckexperte zur
Aussage, das sei ja nur ein Angebot gewesen, was die Dame ja nicht hätte
annehmen müssen.
Ein Schuldbewusstsein hatten weder er noch die beiden anderen
Aufkäufer. Alle suchten schnell das Weite, als sich herausstellte, dass
die „Oma“ so schutzlos gar nicht war.
Es ist eine Schweinerei, wie gewissenlose Menschen mit
solchen miesen Tricks sich Wertgegenstände unter den Nagel reißen wollen und
Angebote unterbreiten, die man nur als Betrug bezeichnen kann.
Die Lehre kann nur sein: Finger weg von
Kleinanzeigen in Werbeblättern!
Wenn Schmuck
verkauft werden soll, sollte man sich bei mehreren Juwelieren Angebote
einholen, die Vertragsverhandlungen nie alleine führen, sondern immer Zeugen
dabei haben und sich Angebote auch schriftlich geben lassen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen