Dienstag, 8. Mai 2018

Die Deutsche Post - ein Ärgernis!


Zu­ver­läs­sig­keit der Deutschen Post ‑ es war ein­mal!

Als es die staat­li­che Post noch gab, konn­te man sich da­rauf verlassen, dass ein Brief, der vor der letz­ten Leerung des Briefkastens ein­ge­wor­fen wor­den war, bun­des­weit am nächsten Tag seinen Emp­fän­ger erreichte.

Seit­dem die Deutsche Post pri­va­ti­siert wurde, kann da­von leider keine Rede mehr sein.

In länd­li­cher Ge­gend haben sich die Kunden der Deutschen Post schon lan­ge daran gewöhnen müssen, dass Brie­fe über eine Distanz von weniger als 20 km fast ei­ne Woche unterwegs sind.

Mon­tags haben wir in unserer Kanz­lei generell von der Deutschen Post keinen Briefeingang mehr.

Seit ei­nem Jahr kämp­fe ich für ei­ne Man­dan­tschaft gegen die Voll­stre­ckung aus ei­nem Voll­stre­ckungs­be­scheid, der nach­weis­lich an einer falschen Adresse zugestellt wurde, ob­wohl keiner der dort befindlichen Brief­käs­ten den Namen der Man­dant­schaft trug. Von der Exis­tenz die­ses Voll­stre­ckungs­be­scheids er­fuhr der Man­dant erst durch den Gerichts­voll­zie­her.

Der­sel­be Man­dant bekommt seit Mo­na­ten Post, die an ei­ne Kindertagesstätte adressiert sind, obwohl sich die­se Kin­der­ta­ges­stät­te zwar in derselben Straße befindet, nicht aber im Haus des Man­dan­ten.


Den Vo­gel ab­ge­schos­sen hat jetzt allerdings ein anderer Vorgang:

Vor ei­ni­gen Ta­gen rief mich ein Geschäftspartner an, um mitzuteilen, dass er soeben, am 5. Mai 2018, ei­nen Briefumschlag der Deutschen Post erhalten hatte, in dem sich sei­ne  Weih­nachtspost von Mit­te Dezember 2017 an mich "als un­zu­stell­bar" be­fand.

Der Ab­sen­der hatte zwar eine über­hol­te Anschrift an­ge­ge­ben. Es stellt sich allerdings die Frage, wa­rum fünf Monate ins Land ge­hen muß­ten, um dies dem Absender mitzuteilen.

Der­sel­be Ge­schäfts­part­ner berichtete mir davon, dass er mit schö­ner Re­gel­mä­ßig­keit Post aus den Stra­ßen der Um­ge­bung in sei­nem Briefkasten findet, sobald die Emp­fän­ger nur in einem Anwesen mit der Hausnummer 48 wohnen.

Es scheint dem Un­ter­neh­men egal zu sein, wei­te­re Kunden zu verlieren. Es scheint dem ehe­ma­li­gen Staats­be­trieb auch egal zu sein, ob sei­ne Kun­den geschäftliche Nachteile er­lei­den.

Aus Ge­winn­ma­xi­mie­rung wer­den zu we­nig Mitarbeiter be­schäf­tigt, die an­stel­le der Briefe immer mehr Werbung aus­tra­gen müs­sen.

Selt­sam ist nur, dass der Werbemist re­gel­mä­ßig und pünkt­lich im Briefkasten liegt.

Das ehe­mals staatliche Unternehmen ist ein schönes Beispiel dafür, dass Pri­va­ti­sie­rung kei­nes­wegs zwin­gend zur Verbesserung der Leistung führt.






4 Kommentare:

  1. Was heißt hier ehemals staatlich... die Aktienmehrheit liegt, so weit ich weiß, nach wie vor beim Staat.

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  2. Danke für diesen Beitrag. Richtig unangenehm wurde es für uns als wir als Zeugen geladen waren, die amtliche Zustellung nicht erhielten und die ausgsandten Polizisten nur feststellen könnten, dass wir nicht zu Hause waren. Dem Wohlwollen des Richters ist es zu verdanken, dass er auf mein Entschuldigungsschreiben freundlich reagierte. Richtig sauer war - verständlicherweise- die ca. 600 km weit entfernt angereiste Klägerin. Ein weiterer Termin unter Ladung der Zeugen war erforderlich. Wo diese amtliche Zustellung abgeblieben ist, weiß ich bis heute nicht. Wer dort die Zustellung bestätigte, auch nicht. Menschen gleichen Namens oder gleicher Anschrift gibt es in unserem kleinen Ort nicht. Ich wünsche uns, dass uns das nie wieder passiert.

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  3. Nun,nachdem letztens das Finanzamt entweder spurlos im Boden versinken oder zumindest bis auf die Grundmauern abgebrannt war (zumindest war es angeblich unter der angegebenen Adresse nicht zu finden) kommt auf den Umschlag ein hübsches Foto des Gebäudes und dicker roter Pfeil, der die Position des Briefkastens näher erläutert. Seitdem funktioniert es wieder :-)
    Lediglich die Mitarbeiterin der Poststelle war leicht irritiert ob der angeblichen Tatsache, dass jetzt im Bunker arbeiten sollte...

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  4. "Schön" dass es auch andere Leidtragende gibt. Mit wurde von der Aufsichtsbehörde - nachdem häufiger Samstags keine Post kam und regelmäßig von mir dort Beschwerde geführt wird - mitgeteilt, sie könne nichts machen, wenn sich Einzelne beschweren.
    Belustigend sind aber auch die Begründungen der Post: Der Postbote hatte zu viele Briefe auszutragen und musste abbrechen, um nicht zu viel zu arbeiten. Oder: Samstags würde doch niemand arbeiten. Einige Zeit wurde von der Post mitgeteilt, es würde ein großer Zettel in den Kasten für unsere Post gelegt mit dem Hinweis, die Post müsse auch am Samstag ausgeteilt werden; der Kasten dürfte durch diese Zettel bereits überquellen.

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